Geschichte des Piercings


Piercing ist eine sehr alte Technik, die in vielen Kulturen Afrikas, Asiens, Südamerika und des Orients schon seit Jahrhunderten angewandt wird. Dabei wird i.d.R. durch ein durchstochenes Hautstück ein Schmuckstück platziert. Ursprünglich haben diese Piercings religiöse oder kulturelle Bezüge, sie sollen Krankheiten oder böse Geister abwehren oder die Zugehörigkeit zu einer Alters- oder Stammesgruppe symbolisieren.

Heutzutage werden sie i.A. als Schmückstücke oder erotisierende Accessoirs getragen. In der SM-Szene findet man sie häufig auch als Kennzeichnung.
Viele haben das Piercing als Körperschmuck (wieder-) entdeckt. Die Bandbreite reicht vom einfachen Schmuckstecker bis zum aufwendigen Intimpiercing. Bei Jugendlichen im Alter ab 14 sind Piercings in Ohr, Augenbraue, Lippe, Nase oder Zunge bereits so alltäglich geworden, daß sich kaum noch jemand daran stört – außer vielleicht die aufgebrachten Eltern, die der Neuerwerb ihrer Sprößlinge zunächst schockiert.

Den kommerziellen Durchbruch des Piercings kam Anfang der Neunziger mit Hilfe von MTV und Co. Videos, wie das von Aerosmith, wo sich zu dieser Zeit eine noch unbekannte Alicia Silverstone den Bauchnabel hat piercen lassen. Weitere, die noch beim Boom mitgeholfen haben: Lenny Kravitz, The Prodigy, Spice Girls…………..usw.

Nach dem grossen Boom kam die mehr oder weniger gesellschaftliche Akzeptanz. Heute lassen sich alle piercen. Vom Teenager, der Krankenschwester, dem Banker bis zur Grossmutter. Die heutzutage riesige Auswahl an Schmuck lässt die eigene Persönlichkeit wiederspiegeln.

Übrigens…
bei den meisten Naturvölkern ist Piercing ein Zeichen des Mutes. Wenn Hölzer durch die Haut getrieben werden in Verbindung mit Fasten, kann es auch eine Selbstreinigung darstellen. Bei den Römern war ein Brustwarzenpiercing ein Zeichen des Mutes und bei den Ägyptern war es ein Statussymbol.